Wallboxen und Wallbox-Typen
Wallboxen unterscheiden sich selbstverständlich - wie bei fast jedem Produkt - in Qualität und Preis. Aber es gibt noch weitere Aspekte zu beachten. Dazu gehören unter anderem die Ladekabel, mit denen zum Beispiel ein Auto über die normale Haushaltssteckdose aufgeladen werden kann (Mode 2 Ladekabel), aber auch Kabel, die das Fahrzeug mit der Ladestation verbinden (Mode 3 Ladekabel mit verschiedenen Stecker-Möglichkeiten).
Im folgenden werden wir auf diese Themen etwas näher eingehen.
Mode 2 Ladekabel
Das Mode 2 Ladekabel wird meist vom Hersteller des e-Autos mitgeliefert, damit eine erste Ladung des Fahrzeugs über eine "normale Steckdose" in der Garage erfolgen kann. Natürlich ist diese Lösung für die meisten lediglich provisorisch. Aber auch als eine Notladefunktion für unterwegs ist solch eine Lösung sicherlich nicht falsch.
Bei dieser Lösung kommuniziert das Fahrzeug mit einer kleinen, zwischengeschalteten Box, eine sogenannte ICCB (in-cable control box), die schlichtweg ein Teil der Baugruppe ist.
Mode 3 Ladekabel
Eine fest verbaute Lösung, wie z.B. bei einer Wallbox, erlaubt natürlich ein viel schnelleres Aufladen. Ladeleistungen von über 40 kW sind mit einem Mode 3 Kabel möglich. Ein Mode 3 Ladekabel verbindet die Ladestation (z.B. in der Garage oder an der Gebäudewand) mit dem Fahrzeug. Hierbei gibt es noch unterschiedliche Steckertypen.
In Deutschland (und auch in Europa i.a.) hat sich der Stecker vom Typ 2 als Standard etabliert. Die Kabeltypen können allerdings auch untereinander konvertiert werden. Hierzu gibt es spezielle Mode 3 Kabel.
Combo-Stecker mit 170kW für CCS 2
CHAdeMO - Gleichstrom mit bis zu 50 kW
Typ 1 - einphasiger Wechselstrom
Typ 2 - Compo 2 für Mode 3
Steckertypen und Modelle
Für verschiedene Fahrzeuge passen verschiedene Stecker. Beim einen Elektroauto benötigen Sie zum Beispiel einen Typ 1 Stecker, bei anderen einen Typ 2 Stecker. An der Ladebuhse ist wie oben beschrieben Typ 2 der Standard. Entweder benötigen Sie also ein Typ 1 -> Typ 2 Kabel, oder ein Typ 2 -> Typ 2 Kabel. Wir helfen Ihnen gerne dabei, das richtige Kabel für Ihren Bedarf auszuwählen.
Typ 1 Stecker - der Exot
Meist werden Sie keine Typ 1 Stecker in Deutschland finden oder brauchen. Er lässt lediglich Ladeleistungen von ca. 7 kW zu, wird mit nur einer Phase an 230 Volt betrieben und ist dementsprechend nicht so durchsatzstark wie die Typ 2 Stecker und ihre Erweiterungen. Asiatische Elektroautos haben werden vereinzelt mit Typ 1 Stecker geladen (Nissan Leaf z.B.), aber in Deutschland werden Sie kaum native Typ 1 Ladesäulen finden.
Typ 2 Stecker - Standard in Deutschland
DIeser Stecker ist dreiphasig, und sieht einem Standard-Drehstromstecker sehr ähnlich. 400 Volt und 32 A machen also Ladeleistungen von über 20 kW möglich. Diese Einschränkung bezieht sich allerdings lediglich auf den privaten Sektor, denn ein normaler Hausanschluss ist mit 32 A gesichert. An gewerblichen Ladesäulen sind bis zu 63 A möglich, demnach haben Sie hier eine fast doppelt so hohe Ladeleistung von ca. 40 kW.
Jedes Mode 3 Ladekabel kann an eine solche Ladesäule angeschlossen werden, da mit der Ladestation immer ein Typ 2 Stecker verbunden wird.
Laden mit Gleichstrom und Wechselstrom
Tesla Supercharger - Gleichstromladen mit dem dreiphasigen Typ 2 Stecker
"Moment mal. Batterien im Elektroauto liefern doch Gleichstrom aus, oder?" - richtig. Deshalb sind Elektroautos immer mit Invertern ausgestattet. Aber nativ erlaubt es noch einmal eine andere Art der Ladeleistung. Zwischen 120 und 180 kW Ladeleistung sind aktuell möglich. Ein Tesla Supercharger z.B. liefert 120 kW Gleichstrom, nutzt dafür aber einen regulären Typ 2 Stecker. Diese "Zauberei" funktioniert aktuell ausschließlich mit Tesla-Modellen, weil die Kommunikation der Ladesäule mit dem Fahrzeug die Polarität für Gleichstrom "aushandelt".
Combo-Stecker (CCS) mit kombinierter Ladung von Gleich- und Wechselstrom
Anders als der Supercharger macht es der Combo-Stecker mit kombiniertem Ladesystem. Zwei zusätzliche Gleichstromkontakte werden zur Ladung bereitgestellt. Diese sind dediziert - das bedeutet, dass das Fahrzeug nichts "aushandeln" muss, es erwartet eine Gleichstromladung auf diesen Kontakten. CCS 2 brüstet sich mit satten 170 kW Ladeleistung - kombiniert mit Wechselstrom und Gleichstrom. CCS 1 ist in Deutschland aktuell in der Praxis häufiger im Einsatz, hier sind immerhin sportliche 50 kW Ladeleistung in der Praxis möglich.